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Valeo schließt Exklusivvertrag mit Iteris Produktionsstart für 2004 geplant

Paris, Frankreich, October 17 -- Der Automobilzulieferer Valeo hat einen Kooperationsvertrag mit dem amerikanischen Unternehmen Iteris über Herstellung und Vertrieb von kameragestützten Spurwechsel-Warnsystemen für Personenwagen geschlossen. Das gab Valeo heute in Paris bekannt. Diese exklusive Vereinbarung schließt an eine zweijährige gemeinsame Entwicklungsarbeit an und umfasst den weltweiten Personenwagen-Markt ebenso wie das Nachrüstgeschäft. Wenn die Fertigung des Systems in Nordamerika wie geplant im Jahr 2004 beginnt, wird es weltweit das erste Spurwechsel-Warnsystem in Serienproduktion sein.

"Dieser Vertrag ist ein gutes Beispiel dafür, wie Valeo seine Strategie des Erwerbs komplementärer Technologien zur schnellen Entwicklung und Vermarktung neuer Systeme mit signifikantem Wachstumspotenzial konsequent weiter verfolgt. Wir erwarten, dass dieses System - besonders im Zusammenwirken mit anderen Fahrer-Assistenzsystemen - zur Erhöhung der Sicherheit des Straßenverkehrs beitragen wird. Falsches oder unbeabsichtigtes Wechseln der Spur ist heute noch eine der häufigsten Ursachen für schwere Verkehrsunfälle," erläutert Valeo-Vorstandsvorsitzender Thierry Morin.

Das Spurwechsel-Warnsystem besteht aus einem sehr kleinen, hinter der Windschutzscheibe montierten Videosensor. Wegen seiner Kompaktbauweise kann das System von Valeo - praktisch unsichtbar - hinter dem zentralen Rückspiegel montiert werden. Die Daten der Mini-Kamera werden dort mit Hilfe von speziellen Algorithmen ausgewertet. Das System kann an die unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Fahrzeughersteller angepasst werden.

Im Fall eines unbeabsichtigt oder unaufmerksam durchgeführten Spurwechsels informiert das System den Fahrer, so dass er reagieren kann. Das System erkennt einen unbeabsichtigten Spurwechsel, wenn der Fahrer die Blinker nicht betätigt hat und dennoch die bisherige Fahrspur verlässt..

"Valeo werden die beachtlichen Erfahrungen zugute kommen, die Iteris seit 2000 in der Serienproduktion von Spurwechsel-Warnsystemen für Tausende Lastkraftwagen und rund vier Millionen Kilometer Autobahn in Nordamerika und Europa gesammelt hat," versicherte Jack Johnson, Präsident und Chief Executive Officer von Iteris, Inc.

Valeo will seine technologische Führungsposition nutzen, um sich im Bereich der Spurwechsel-Warnsysteme für Personenwagen ebenso wie bei seinen anderen Umfelderkennungs-Systemen für Automobile eine dominante Marktstellung zu erarbeiten. Der Markt für Systeme, die das Umfeld des Fahrzeugs überwachen und Informationen zur besseren Kontrolle des Wagens bereitstellen, wird für das Jahr 2010 auf rund 800 Mio. Euro Umsatz geschätzt. Dazu gehören hoch entwickelte Parkhilfesysteme, sowie Radarsysteme für vielerlei Anwendungen, wie zum Beispiel die Überwachung des toten Winkels, wie sie das Joint Venture Valeo Raytheon Systems Inc. entwickelt.

Die optische Technologie von Iteris ist heute ein fester Bestandteil des Valeo-Geschäftsfelds "Sehen und gesehen werden". Im Rahmen dieser "Domain" werden Systeme entwickelt, die dem Fahrer jederzeit ein klares Bild seiner Umgebung ermöglichen. Dazu gehört auch: die lückenlose 360-Grad-Erkennung des unmittelbaren Fahrzeugumfelds.

Zukünftige Entwicklungen der Bildverarbeitungs-Technologie werden auch Veränderungen des Wetters oder Straßenzustands wahrnehmen und darüber hinaus sogar Hindernisse und Straßenschilder identifizieren. Das Spurwechsel-Warnsystem wird somit Grundlage für Anwendungen sein, bei denen Ultraschall-, Infrarot- und Radarsensoren kombiniert werden, um weitere Fahrer-Assistenzfunktionen zu ermöglichen, wie etwa die Warnung vor Kollisionen und deren Vermeidung durch gezielte Eingriffe in die Fahrdynamik.

Valeo ist eine unabhängige Unternehmensgruppe, die sich auf die Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Komponenten, integrierten Systemen und Modulen für Pkws und Nutzfahrzeuge spezialisiert hat. Valeo gehört zu den führenden Automobilzulieferern weltweit. Die Gruppe verfügt uber 130 Produktionsstätten, 54 F&E-Zentren, 9 Logistikzentren fur den Ersatzteilmarkt- und beschäftigt weltweit 69.000 Mitarbeiter in 25 Ländern.

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Die Gefahr immer im Blick

Scheinbar einfache Fahrmanöver sind häufige Unfallursachen Autofahrer finden das Fahren nicht immer unterhaltsam; denn es besteht aus einer oft nicht enden wollenden Reihe von einfachen Handlungen, die dem Geübten Jahr für Jahr müheloser gelingen. Angesichts dieser unkomplizierten Routinaufgaben erlebt kaum jemand das Autofahren als Gefahr. Doch ein Blick in die Statistik lehrt, dass auch scheinbar so einfache Fahrmanöver wie das Wechseln der Fahrspur mit großem Risiko behaftet sind.

Unfallforscher und Statistiker bringen einen da sehr rasch auf den Boden der Tatsachen. So stellten japanische Experten kürzlich fest, dass die meisten Unfälle, bei denen Fahrzeuge allein Schäden verursachen oder auf ein anderes auffahren, dann geschehen, wenn der Fahrer die Spur wechselt.

Statistik spricht deutliche Sprache

Die Amerikaner wissen das noch genauer einzuordnen. In der immer noch aktuellen Statistik des US-Verkehrsministeriums mit Zahlen aus dem Jahr 2001 wird festgestellt, dass 40 Prozent aller Unfälle in Amerika auf Highways und anderen mehrspurigen Straßen geschehen, auf denen es eigentlich genug Raum auch zum Ausweichen geben könnte. Etwa jeder fünfte Unfall in Amerika endet auf dem Mittelstreifen, am Straßenrand oder ganz abseits der Straße, dort sehr häufig verbunden mit einem Überschlag. Insgesamt ließen 2001 rund 40 Prozent der amerikanischen Verkehrsopfer ihr Leben bei Unfällen dieser Art.

Jeder Spurwechsel bedeutet erhöhtes Risiko

Die Gesamtschau zeigt für die USA ein Bild, nach dem fast ein Drittel aller Unfälle mit dem Verlassen der Fahrspur und der Straße durch Fahrfehler zusammenhängt. Zusätzlich nennt die US-Statistik mit einer Häufigkeit von insgesamt rund 10 Prozent als weitere Gründe für das Verlassen des Fahrstreifens oder der Fahrbahn Unaufmerksamkeit durch Anlenkung und Sekundenschlaf. Eine deutsche Studie, nach der jeder vierte Tote auf der Autobahn im Zusammenhang mit Einschlafen beim Fahren steht, unterstreicht die Annahme, dass die Zahlen in Europa nicht wesentlich anders ausfallen als in Japan und den USA.

Vor diesem Hintergrund erübrigt sich der Zweifel an Sinn oder Unsinn von Fahrer-Assistenzsystemen. Wenn wir heute schon ein Gerät hätten, das den Fahrer beim unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur warnt, könnte das dazu beitragen, Unfälle in erheblicher Zahl zu verhindern und Menschenleben zu retten.

Nimmermüde Augen für die Straße

Automobilzulieferer wie Valeo arbeiten an solchen Systemen. In diesen Tagen hat Valeo mit dem amerikanischen Unternehmen Iteris, dem Marktführer bei Fahrspurerkennungssystemen für Lastwagen ein Kooperationsabkommen geschlossen, das beiden Unternehmen die technologische Führerschaft für Fahrspurerkennung beim Personenwagen sichern soll.

Die gemeinsame Entwicklung von Valeo und Iteris beruht auf Video-Technologie. Hinter dem Rückspiegel in der Mitte der Frontscheibe wird dabei eine Mini-Kamera installiert, die ständig Bilder der Straße vor dem Fahrzeug liefert. Diese Bilder werden von einer speziellen Software in einer besonders kompakten Elektronik-Einheit ausgewertet.

Verlässt das Fahrzeug bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 Kilometern pro Stunde seine Fahrspur, ohne dass der Fahrer den Blinker gesetzt hat, warnt das Gerät sofort. Dieser Warnung kann entweder mit einem akustischen Signal oder zum Beispiel durch eine Vibration im Lenkrad erfolgen.

Rundumsicht und Vernetzung

Das Fahrspurerkennungssystem wird nicht das Ende der Entwicklung bedeuten. Valeo hat bereits erklärt, dass man mit Video-Systemen und anderen Sensoren, wie dem Radar-System, wie es gerade zur IAA für die Totwinkel-Überwachung vorgestellt worden ist, das komplette Umfeld des Fahrzeugs beobachten wird. Das soll einerseits auch weiterhin den Fahrer unterstützen ohne ihn zu bevormunden oder ihn aus seiner Verantwortung zu entlassen. Andererseits sind aber auch vernetzte Systeme von Sensoren und Elektronik denkbar, die zum Beispiel bei einem nicht mehr vermeidbaren Zusammenprall die passiven Sicherheits-System des Fahrzeugs auf den Aufprall vorbereiten.

Malene Pickles +33 140 55 2074 malene.pickles@valeo.com